tEACHers' Lounge – Ein gemeinsames Webinar von tEACH und rEACH. Zwei Seiten derselben Medaille: Lehre und Forschung im Bereich der gemeinsamen Entscheidungsfindung

Lautsprecher: Arwen Pieterse (rEACH) und Ana Carvajal De La Torre (tEACH)

Dieses spezielle Webinar zeigt, wie sich Forschung und Lehre über das Thema Shared Decision Making (SDM) gegenseitig unterstützen und ergänzen können. Zwei Experten auf diesem Gebiet, Arwen Pieterse und Ana Carvajal De La Torre, stellen SDM durch die Brille eines Forschers bzw. eines Lehrers vor.

Arwen Pieterse:

Arwen H. Pieterse, PhD ist außerordentlicher Professor für medizinische Entscheidungsfindung am Leiden University Medical Center (NL) und Gastprofessor an der Universität Oslo (Norwegen). Sie absolvierte eine Ausbildung in kognitiver Psychologie (Universität Leiden), promovierte (2005) in patientenzentrierter Kommunikation (Universität Utrecht, NL) und war Forschungsstipendiatin der Niederländischen Krebsgesellschaft (2008–2011). Seitdem hat sie mehrere Stipendien erhalten, um die Kommunikation zwischen Arzt und Patient und die Einbeziehung des Patienten in die Behandlungsentscheidung zu untersuchen. Sie hat den Forschungspreis 2018 der International Association for Communication in Healthcare (EACH) erhalten. Sie ist Mitherausgeberin von Patientenaufklärung und -beratung seit 2017 und ist (Co-)Autor von >95 peer-reviewten internationalen Artikeln. Sie leitete die hochgeschätzte International Conference on Communication in Healthcare (ICCH) 2022.

Shared Decision Making (SDM) ist ein klinisches Entscheidungsmodell, das dringend empfohlen wird, wenn mehrere mögliche Behandlungsoptionen für einen einzelnen Patienten am besten geeignet sind. Um diese Unsicherheit anzugehen, muss beim Patienten ein Entscheidungsbewusstsein geschaffen werden und dann im Idealfall ein Entscheidungsprozess durchlaufen werden, an dem der Patient beteiligt ist, um die besten wissenschaftlichen, medizinischen und klinischen Erkenntnisse mit dem zu kombinieren, was im Leben des Patienten wichtig ist. Die Messung des Ausmaßes, in dem Patienten in Behandlungsentscheidungen einbezogen werden, hängt von der eingenommenen Perspektive ab (Perspektive des Arztes, des Patienten oder eines unabhängigen Beobachters) und kann von der genauen Definition abhängen, die verwendet wird – es gibt viele Definitionen, die jedoch gemeinsam sind Schlüsselelemente. Unabhängig von Perspektive und Definition zeigt die Forschung, dass eine echte Patientenbeteiligung an Behandlungsentscheidungen in der klinischen Praxis immer noch selten vorkommt. Dies ist ein Aufruf für mehr, bessere und/oder andere Schulungen für (zukünftige) Kliniker in der gemeinsamen Entscheidungsfindung.

Ana Carvajal

Ana Carvajal ist Hausärztin und arbeitet in einem Primärversorgungsdienst in A Coruña, Spanien. Seit mehr als 25 Jahren nimmt sie am Kommunikations- und Gesundheitsprogramm der Spanischen Gesellschaft für Familienmedizin teil, das eine nationale Referenz für die Planung und Vermittlung von Kommunikationsfähigkeiten im Postgraduiertenbereich darstellt. Im Laufe dieser Jahre hat sie Kurse und Workshops zu Kommunikationsfähigkeiten für Organisationen wie medizinische Hochschulen, lokale Gesundheitsdienste und nationale wissenschaftliche Gesellschaften organisiert und daran teilgenommen. Von 2007 bis 2009 war sie als Dozentin für Medizinstudiengänge an der medizinischen Fakultät von Santiago de Compostela tätig. Ihre besonderen Interessengebiete sind motivierende Interviews und gemeinsame Entscheidungsfindung. Derzeit promoviert sie zum Thema Patientenbeteiligung.

Die Einführung von SDM in die Routinepraxis erfolgt nicht in dem erwarteten Tempo. SDM ist eine lehrbare Fähigkeit, und die Vermittlung von SDM in den Lehrplänen scheint eine der besten Strategien zu sein, um ihre Umsetzung in die Praxis zu erleichtern.

SDM-Trainer stehen vor Herausforderungen: Barrieren, Bevormundung, berufliche Trägheit und Schwierigkeiten der Ärzte mit dem Rechnen. Der SDM-Unterricht umfasst Kommunikationsfähigkeiten auf hohem Niveau und spezifische Kernkompetenzen: Beziehungskompetenzen und Risikokommunikationskompetenzen; Zu den Bestandteilen von SDM-Schulungsprogrammen gehören mehrere Lernstrategien, interaktive Sitzungen und die Verwendung von Entscheidungshilfen.

Trainer können Einstellungen zu SDM vermitteln, indem sie auf die Bedürfnisse, Schwierigkeiten und Lernziele der Teilnehmer hören und verstehen, dass nicht alle Teilnehmer das gleiche Lernniveau oder die gleiche Reife für die Praxis von SDM haben. Das Ziel besteht in erster Linie darin, Studierenden und Angehörigen der Gesundheitsberufe dabei zu helfen, ihre Einstellungen und Verhaltensweisen gegenüber dem Erlernen und Umsetzen von SDM zu ändern.

Zeit – 18:00 Uhr BST, 19:00 Uhr MESZ

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Terminzeit 26. September 2023 von 18:00 bis 19:00 Uhr

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